Was Verbraucher:innen über Echtzeitüberweisungen wissen müssen
Seit Anfang Oktober 2025 sind Echtzeitüberweisungen Standard. Was steckt dahinter, was macht sie so praktisch und wie bleiben Zahlungen sicher?
Seit dem 9. Oktober 2025 müssen Banken nicht nur Echtzeitzahlungen empfangen, sondern auch senden können. Für Verbraucher:innen heißt das: Geld lässt sich innerhalb von nur zehn Sekunden auf jedes Konto im Euro-Zahlungsraum überweisen, ohne zusätzliche Kosten.
Die Vorteile von Echtzeitüberweisungen
Echtzeitüberweisungen erleichtern den Alltag spürbar. Sie funktionieren rund um die Uhr, auch abends, am Wochenende und an Feiertagen. Wer spontan Geld an Freund:innen schicken oder eine offene Rechnung sofort begleichen möchte, kann das jederzeit erledigen. Gleichzeitig sorgen sie für mehr Transparenz: Einnahmen und Ausgaben sind unmittelbar sichtbar, sodass sich die eigenen Finanzen leichter im Blick behalten lassen.
Wo Vorsicht geboten ist
So praktisch Echtzeitzahlungen sind, sie haben auch eine Kehrseite: Das Geld ist in Sekunden beim Empfänger oder der Empfängerin, das Zurückholen fast unmöglich. Vor allem das Tempo spielt Kriminellen in die Karten – ob bei gefälschten Rechnungen, Phishing oder manipulierten Anrufen.
In einem verbreiteten Betrugsszenario bringen Kriminelle Verbraucher:innen beispielsweise dazu, die Überweisung selbst auszulösen. Hierbei geben sie sich etwa als Bankmitarbeitende, Lieferanten oder Verkäufer aus. Oft arbeiten sie mit Druck oder Schocknachrichten, um schnelle Entscheidungen zu erzwingen.
Echtzeitüberweisungen sicher nutzen
Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen lassen sich viele Betrugsversuche frühzeitig erkennen:
- Zeitdruck hinterfragen: Aufforderungen, sofort zu handeln oder Geld besonders schnell zu überweisen, sind ein typisches Mittel von Betrüger:innen und sollten misstrauisch machen.
- Zahlungsaufforderungen genau prüfen: Ungewöhnliche Absendeadressen oder unbekannte Telefonnummern können Anzeichen für Betrug sein. Es empfiehlt sich, auch den Inhalt und Grund der Zahlungsaufforderung genau zu prüfen.
- Bankverbindung sorgfältig kontrollieren: Besonders bei Zahlungen an neue Empfänger:innen lohnt es sich, auf Unstimmigkeiten in den Angaben zu achten, etwa ungewöhnliche Kontonummern oder widersprüchliche Informationen.
- Im Zweifel nachfragen: Bei verdächtigen Zahlungsaufforderungen ist es sinnvoll, über offizielle Kontaktdaten bei der Organisation oder dem Unternehmen nachzufragen. Angaben, die direkt in einer verdächtigen Nachricht stehen, sollten nicht ungeprüft übernommen werden.
Neue Schutzmechanismen
Im Oktober wurde ein zusätzlicher Schutz eingeführt: Bei jeder Überweisung prüft die Bank automatisch, ob der in der Überweisung angegebene Name und die IBAN zusammenpassen. Stimmen die Angaben nicht überein, erscheint ein Warnhinweis.
Auch Visa unterstützt Partner und Banken mit technischen Lösungen, die jede Transaktion im Hintergrund analysieren. Mithilfe von Daten und künstlicher Intelligenz lassen sich verdächtige Muster erkennen, zum Beispiel ungewöhnlich hohe Beträge, Zahlungen an unbekannte Konten oder Auffälligkeiten bei wiederholten Überweisungen. Für die Nutzer:innen läuft dieser Schutz unbemerkt ab, ohne zusätzliche Schritte oder Verzögerungen. So bleibt schnelles Bezahlen auch sicheres Bezahlen.
Betrüger:innen agieren immer kreativer. Tipps zum sicheren Bezahlen, zum Schutz vor dem Betrug mit QR-Codes und Fake Shops finden Verbraucher:innen in den jeweiligen Blogposts.