Security

So schützen sich Verbraucher:innen vor Fake-Shops

Gefälschte Shops im Netz nehmen zu und locken mit vermeintlichen Schnäppchen. So lassen sie sich erkennen, um Betrug zu vermeiden.

Mann am Laptop mit Karte und Handy

Wenn das Schnäppchen zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das oft auch. Fake-Shops, also betrügerische Webseiten, die sich als echte Onlineshops tarnen, sind inzwischen eine häufige Betrugsmasche im Internet. In einer Studie von Visa und forsa aus 2025 geben 37 Prozent der Menschen in Deutschland an, bereits Erfahrungen mit Fake-Shops gemacht zu haben. Statt der bestellten Ware erhalten Verbraucher:innen entweder gar nichts oder minderwertige Plagiate. Außerdem werden im Rahmen der Bestellung häufig auch Zahlungsdaten abgegriffen. Die Betrüger:innen verwenden diese für weitere illegale Aktivitäten.

Wie Fake-Shops arbeiten

Um möglichst glaubwürdig zu wirken, ahmen Fake-Shops das Design seriöser Anbieter nach. Betrüger:innen erstellen Webshops mit professionellem Layout und kopieren Markenlogos. Häufig nutzen sie Webadressen, die echten Shops zum Verwechseln ähnlich sind. 

In den Shops werden besonders beliebte, teure oder schwer zu erhaltende Produkte zu günstigen Preisen angeboten, um Verbraucher:innen zum schnellen Kauf zu verleiten. Bei der Bezahlung setzten Betrüger:innen häufig auf Zahlungsmethoden, die keine Rückerstattung im Betrugsfall anbieten. Das Problem: Einmal überwiesen, ist das Geld weg – und Betroffene haben keine Möglichkeit, es wiederzubekommen.

Fake-Shops erkennen

Die meisten Fake-Shops lassen sich anhand einiger Merkmale leicht identifizieren. Daher sollten sie beim Online-Einkaufen besonders auf folgende Hinweise achten:

  • URL prüfen: Fake-Shops tarnen sich häufig als bekannte Händler. Weist der Onlineshop die richtige URL auf oder sind Tippfehler und ungewöhnliche Endungen vorhanden? Auch wenn die Webseiten in gängigen Suchmaschinen ganz oben angezeigt werden, ist dies kein Indikator für Seriösität. Betrüger:innen nutzen Suchmaschinenoptimierung und Anzeigen, um ihre Fake-Shops ganz oben zu platzieren.
  • Rückgabe- und Widerrufsbedingungen: Gibt ein Shop nur unklare oder keine Rückgabe- und Widerrufsbedingungen an, ist auch dies ein Hinweis auf einen betrügerischen Shop.
  • Impressum checken: In Deutschland müssen Händler ein Impressum vorweisen. Gibt ein Shop keines, ein unvollständiges Impressum oder eine unseriöse Adresse im Ausland an, sollte man bei der Bestellung vorsichtig sein.
  • Zahlungsmethoden: Welche Zahlungsmethode bietet ein Shop an? Werden nur Zahlungsmethoden ohne Käuferschutz angeboten, sollten Verbraucher:innen wachsam sein.
  • Preise und Produkte vergleichen: Sind vergleichbare Produkte bei anderen Händlern deutlich teurer oder überall ausverkauft, könnte auch das ein Indiz für einen Fake-Shop sein.
  • Kundenbewertungen: Gibt es keine oder übermäßig viele positive Bewertungen auf der Webseite, ist das ebenfalls ein Grund zur genaueren Prüfung. Unabhängige Bewertungsportale können hier weiterhelfen.
  • Rat von Freund:innen oder Familie: Sind Verbraucher:innen sich nicht sicher, ob es sich bei einem Onlineshop um eine Betrugsmasche handelt, kann der Austausch mit Freund:innen oder der Familie helfen, um einen Fake-Shop zu identifizieren.
  • Fake-Shop-Finder: Auch die Verbraucherzentrale bietet Unterstützung bei der Identifizierung von Fake-Shops. Über den Fake-Shop-Finder können Verbraucher:innen prüfen, wie sicher ein Onlineshop nach den Kriterien der Verbraucherzentrale ist.

Versehentlich bei einem Fake-Shop bestellt

Sollten Verbraucher:innen versehentlich bei einem Fake-Shop bestellt haben, gilt es, folgende Punkte zu beachten:

  • Umgehend die Bank informieren. Im Falle einer Überweisung versuchen, diese zurückzuholen, sowie bei Kartenzahlung den Umsatz direkt reklamieren.
  • Bei Zahlung mit Karte den zentralen Sperrnotruf 116 116 nutzen, um Karten und Konten schnell und weltweit zu sperren.
  • Kontoauszüge oder das Online-Banking regelmäßig überprüfen, um ungewöhnliche Aktivitäten sofort zu erkennen.

Beim Einkaufen im Internet sollten Verbraucher:innen darauf achten, eine Zahlungsmethode mit Käuferschutz zu wählen. So können sie im Betrugsfall ihr Geld zurückfordern. Bei Zahlung mit einer Visa Debit- oder Kreditkarte sind Karteninhaber:innen gemäß den AGB ihrer Bank abgesichert. Unrechtmäßige Zahlungen lassen sich beispielsweise über das Disputes-Verfahren, auch bekannt als Chargeback, rückgängig machen, zum Beispiel wenn keine Lieferung erfolgt.

Tag: Fraud