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Women at Visa – Patricia Brolly, Head of Products Central Europe

„Es gibt keine One-size-fits-all-Produkte“

Visa Women Series: Patricia Brolly

Unsere neue Blog-Serie, Women at Visa, startet heute mit einer von vielen starken Frauen bei Visa: Patricia Brolly. Sie arbeitet bereits seit zwölf Jahren bei Visa und hat innerhalb der Organisation verschiedenste Positionen im Produkt-Bereich eingenommen. Vor rund zweieinhalb Jahren zog sie dann für ihre neue Rolle als Head of Products in Central Europe von London nach Frankfurt. Patricia gestaltet seit zwölf Jahren eine ganze Industrie mit und setzt sich zusätzlich als Head of Visa Women in Business Network für Frauen innerhalb und außerhalb des Unternehmens ein. Was sie noch Spannendes während ihrer Zeit bei Visa erlebt hat und welche Trends uns in den nächsten zehn Jahren erwarten, erzählt Patricia uns in dem folgenden Gespräch. 

Danke, dass du dir die Zeit heute genommen hast, mit uns zu sprechen. Wir wissen ja bereits, dass du schon eine ganze Weile bei Visa arbeitest, aber wann war denn bisher dein aufregendster Tag bei Visa und warum? 

Der war vor zweieinhalb Jahren, als ich von London nach Frankfurt gezogen bin. Als ich den Anruf erhielt, dass ich den Job als „Head of Products“ bekomme – das war der aufregendste Tag für mich. Denn es war die beste Karriereentscheidung, die ich je getroffen habe. Davor habe ich auch paneuropäisch gearbeitet, aber es ist etwas anderes, wenn man selbst vor Ort ist. Erst dann versteht man den Markt wirklich. Für mich war bzw. ist das die interessanteste – und sicherlich auch die herausforderndste – Rolle. Aber es ist auch die aufregendste, weil ich die Chance bekommen habe, ein Team von Grund auf neu aufzubauen und den deutschen Markt mitzugestalten. Aber auch privat war dieser Tag natürlich sehr aufregend. Ich bin nach Deutschland gezogen und habe mein erstes Dirndl gekauft!

Was ist deiner Meinung nach heutzutage das Wichtigste bei der Entwicklung neuer Produkte? 

Ich glaube, es sind vier Dinge, die man bei der Produktentwicklung berücksichtigen sollte. Erstens Kundenbedürfnisse. Es beginnt immer mit dem Kunden, denn es gibt keine „One-size-fits-all“-Produkte. Man muss von Kunde zu Kunde unterscheiden und auf ihre Bedürfnisse hören. Zweitens Offenheit. Es gibt einige fantastische Produkte auf dem Markt, und die Industrie verändert sich so schnell – die traditionellen Player sind nicht mehr die einzigen Akteure im Payment-Ökosystem. Die Frage für uns ist doch, müssen wir alles selbst entwickeln? Wahrscheinlich nicht. Wir müssen schauen, wo unsere Stärken und auch unsere Schwächen liegen, und diese durch unsere Partner ausbalancieren. Die Zusammenarbeit hilft uns, schnell die passenden Lösungen für unsere Kunden anzubieten. Drittens Flexibilität. FinTechs und Challenger-Banken machen es uns vor. Sie sind superschnell und entwickeln Produkte in kürzester Zeit. Wir müssen Schritt mit ihnen halten, agil sein und Ressourcen innerhalb des Teams verschieben, wenn nötig. Und viertens Neugier. Ich versuche, wirklich immer auf dem Laufenden zu bleiben. Die Art und Weise, wie wir arbeiten, verändert sich gerade grundlegend – und wir müssen Produkte entwickeln, die leichter zu implementieren sind für den Kunden. 

Du hast über dein Team gesprochen. Wie groß ist dein Team?

Aktuell sind wir zwanzig. Innerhalb des Teams sind wir so strukturiert, dass wir keine Produkt-Prioritäten haben, sondern gemeinsam auf die Ziele für den Markt hinarbeiten. Ich sehe unsere Produkte als Bausteine, und es gibt darüber hinaus noch ganz viele andere Bausteine. Es gibt Produkt-Bausteine, Relationship-Bausteine und Commercial-Bausteine und alle zusammen bilden ein großes Ganzes. Unsere Produkte sind also nur ein Teil des großen Ganzen. Die Teamstruktur nach den Zielen für den Markt auszurichten ist gut für das Business und für das Team. 

Und was erwartet uns ganz konkret in den nächsten Jahren in Bezug auf Visa Produkte? Und vielleicht magst du für uns ja sogar einen Blick in die Glaskugel wagen und uns erzählen, worauf wir uns in zehn Jahren im Bereich Payments freuen können?

Sehr interessante Frage. In Bezug auf die Visa Produkte hängt es stark vom Markt ab. In Deutschland, Frankreich und Italien, wo wir inländische Systeme haben, wird Visa Debit definitiv ein großes Thema werden. Dann gibt es noch Märkte wie Polen: super innovativ und offen für innovative Banken. Hier erwarte ich mehr digitale Lösungen. In den nordischen Ländern, die das komplette Gegenteil von Deutschland sind, erwarte ich mehr im Bereich Echtzeit-Zahlungen und Open Banking. Jeder Markt ist anders und hat andere Bedürfnisse.

Der Blick in die Glaskugel ist nur mein ganz persönlicher, aber ich würde mir wünschen, dass Visa Debit in zehn Jahren die bevorzugte Zahlungsmethode in Märkten wie Deutschland, Frankreich und Italien ist. Open Banking und Echtzeitzahlungen mit Visa Direct werden sicherlich auch eine große Rolle spielen. Großes Potenzial gibt es auch im Bereich Authentifizierung. In zehn Jahren werden wir dafür Biometrie nutzen, wie Iris-Scans oder implantierte Chips. Und natürlich wird viel mehr mobil bezahlt werden. 

Allgemein denke ich, dass wir selbstfahrende Autos haben werden und dass alles viel automatisierter sein wird. Künstliche Intelligenz wird unser Leben vereinfachen. Der smarte Kühlschrank wird dann ganz einfach selbst erkennen, dass ich keine Ginger-Shots mehr habe und mir einfach welche bei einem lokalen Supermarkt nachbestellen und schicken lassen.

Das Tolle ist, Visa spielt bei alldem eine wichtige Rolle. Ich würde mir wünschen, dass Visa irgendwann nicht mehr als Zahlungsdienstleister, sondern als eine Lifestylemarke gesehen wird.

 

 

Neben Deiner Rolle als Head of Products, bist Du auch Head des Women in Business Networks bei Visa. Visa unterstützt Frauen auf verschiedene Art und Weisen. Sei es durch Initiativen wie She’s Next oder im Rahmen des Engagements für die Athletinnen des Team Visa. Kannst du uns erklären, was das Visa Women in Business Network ist und was ihr macht? 

Das Visa Women in Business Network ist ein Netzwerk, bestehend aus 500 Visa Mitarbeitern – Männer und Frauen. Und tatsächlich ist der Anteil der Männer in dem Netzwerk sehr groß. Es ist eine paneuropäische, funktionsübergreifende Arbeitsgruppe mit dem Ziel, sich auszutauschen und die Verbindungen zwischen Männern und Frauen zu fördern. 

Für Frauen gibt es oftmals zwei Herausforderungen: Sie denken, dass sie nicht genug netzwerken, und es fehlt ihnen an Selbstvertrauen. Wenn eine Frau beispielsweise eine Stellenausschreibung mit zehn verschiedenen Voraussetzungen sieht und sie nur fünf davon erfüllen kann, bewirbt sie sich meist nicht. Männer bewerben sich auch, wenn sie nur drei der zehn Kriterien erfüllen können. Aber Männer können echte Fürsprecher und Förderer für Frauen und ihre Karriere sein. Deshalb haben wir Mentoring-Programme eingerichtet und veranstalten regelmäßige „Lunch and Learns“, bei denen Frauen von innerhalb und außerhalb der Organisation sich austauschen und voneinander lernen können. Wir arbeiten auch mit externen Organisationen wie der Women of the Future Organisation zusammen und nehmen an den Events teil, um das Netzwerk zu erweitern. Es ist toll, zu sehen, wie dieses Netzwerk weiterwächst und wie es internes und externes Networking fördert. 

Das klingt toll. Wir wünschen dir weiter viel Erfolg und vielen Dank für das interessante Gespräch, Pat!

Vielen Dank!

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