Gen Z und Finanzen: Wie junge Erwachsene sparen und investieren
Die Gen Z denkt voraus – und zwar früher als viele erwarten. Die Analyse von ING Deutschland und Visa zeigt: Junge Erwachsene setzen auf eine langfristige Finanzplanung. Was bedeutet das für Banken?

Wer heute zwischen 18 und 30 Jahre alt ist, beschäftigt sich nicht nur mit Ausbildung, Berufseinstieg oder der ersten eigenen Wohnung. Auch Rücklagen für Notfälle, Altersvorsorge und Investments gehören früh zur persönlichen Agenda.
Die repräsentative Umfrage von forsa im Auftrag von ING Deutschland und Visa macht deutlich: Finanzthemen sind für die Gen Z selbstverständlich. Sie geht achtsam mit Schulden um, setzt klare Prioritäten beim Sparen und orientiert sich langfristig beim Investieren.
Für Banken ergibt sich daraus ein klarer Auftrag: Diese Generation wartet nicht ab, sondern gestaltet aktiv. Umso wichtiger ist es, sie schon in frühen Lebensphasen zu begleiten – mit passenden Angeboten, die Sicherheit geben und beim Aufbau eines soliden finanziellen Fundaments unterstützen.
Wie bildet sich die Gen Z ihr Finanzwissen?
Fast alle Befragten (94 %) halten es für wichtig, sich mit Finanzen auszukennen. Dennoch fühlt sich nur etwa die Hälfte (52 %) gut informiert. Das Wissen stammt überwiegend aus eigener Recherche (69 %) oder von den Eltern (59 %). Die Schule spielt kaum eine Rolle: Lediglich 6 Prozent fühlen sich dort auf den Umgang mit Finanzen gut vorbereitet. Hier zeigt sich: Finanzbildung ist für junge Menschen ein selbstbestimmter Prozess.
Wie spart die Gen Z ihr Geld?
Im Durchschnitt legt die Gen Z rund ein Viertel (26 %) ihres monatlichen Einkommens zurück. Vorrangig geht es um Rücklagen für Notfälle (71 %), aber auch die Altersvorsorge rückt früh in den Fokus (55 %). Konsumziele wie das neueste Smartphone (4 %) oder Mode (2 %) sind dagegen kaum relevant. Auffällig: Der Anteil der Nicht-Sparer:innen ist zurückgegangen – von zwölf Prozent im Jahr 2024 auf neun Prozent.
Wie legt die Gen Z ihr Geld an?
Neun von zehn jungen Erwachsenen sparen oder investieren aktiv. Besonders gefragt sind dabei Tagesgeld (53 %), Aktien (51 %) und ETFs (47 %).
Sicherheit steht dabei an erster Stelle (92 %) – idealerweise kombiniert mit einer hohen Rendite (79 %). Nachhaltigkeit gewinnt ebenfalls an Bedeutung: Jeder Zweite achtet auf ESG-Kriterien und schließt bestimmte Branchen wie Rüstung aus.
Wie denkt die Gen Z über Schulden?
Kredite kommen für die Gen Z nur bei größeren Anlässen infrage – etwa für eine Immobilie (86 %) oder in einer Notlage (76 %). Für Konsumzwecke wie Reisen, Hobbys oder Unterhaltungselektronik besteht hingegen kaum Bereitschaft.
Welche Wünsche und Sorgen bewegen die Gen Z?
Die Generation Z möchte Gutes tun (84 %), die Welt bereisen (77 %) und beruflich erfolgreich sein (76 %). Klassische Lebensziele wie eigene Kinder (61 %) oder Hochzeit (50 %) stehen aktuell weniger im Vordergrund.
Gleichzeitig bereiten vor allem steigende Lebenshaltungskosten (88 %), die wirtschaftliche Lage (84 %) und Fragen zur Altersvorsorge (83 %) Sorgen.
Fazit: Was Banken jetzt tun sollten
Die Ergebnisse zeigen: Die Gen Z geht Finanzthemen früh und bewusst an, verbindet Sparen und Investieren mit Sicherheit und Verantwortung und bleibt im Umgang mit Schulden zurückhaltend. Zugleich prägen steigende Kosten und der Wunsch nach Stabilität ihre Entscheidungen.
Für Banken bedeutet das: Vertrauen entsteht, wenn sie Orientierung geben, Wissen klar vermitteln, die Inhalte an den Interessen der Gen Z ausrichten und Angebote schaffen, die zu ihren Lebensrealitäten passen. So können Banken diese Generation langfristig und nachhaltig auf ihrem Weg zu finanzieller Stabilität begleiten. Mit digitalen Zahlungslösungen, sicherer Infrastruktur und Bildungsinitiativen unterstützt Visa dabei, Vertrauen aufzubauen und die Finanzwelt von morgen aktiv mitzugestalten.