Innovation

Einkaufen mit KI: Wie sich das Onlineshopping künftig verändern könnte

KI-Agenten können mehr als nur recherchieren. Sie sollen in Zukunft auch Zahlungen sicher und kontrolliert abwickeln. Visa arbeitet mit Partnern daran, diese Technologie nutzbar zu machen.

Eine Frau die auf ihrem Smartphone einen Vorschlag für eine Jacke von einem KI Agenten bekommt

Einen Familienurlaub zu planen kann aufwendig sein. Flüge, Unterkünfte, Restaurants und Aktivitäten recherchieren und rechtzeitig buchen – möglichst effizient, passend zum Budget und den Wünschen aller Familienmitglieder. Immer mehr Menschen nutzen dafür schon KI-gestützte Tools. Rund 47 Prozent geben laut einer aktuellen Studie an, generative KI-Tools für Kaufentscheidungen einzusetzen – Tendenz steigend.1 

Doch aktuell können solche Systeme vor allem eines noch nicht: im Auftrag der Nutzer:innen bezahlen. Nachdem die KI passende Vorschläge für alle Bestandteile der Reise recherchiert hat, muss der Mensch den eigentlichen Kaufprozess zumeist manuell abschließen. Oft in Einzelschritten, auf verschiedenen Websites und zulasten des Nutzungserlebnisses. Auch das aktuell günstigste Waschmittel kann der KI-Agent derzeit nicht vollautomatisch nachbestellen. 

Das soll sich künftig ändern: KI-Agenten werden nicht nur bei der Auswahl unterstützen, sondern sollen den kompletten Einkauf übernehmen können, sofern Nutzer:innen dies möchten. Diese Entwicklung ist Teil eines neuen Ansatzes im digitalen Handel, der als „Agentic Commerce“ (KI-gestützter Handel) bezeichnet wird. Gemeint ist damit eine Form des Einkaufens, bei der KI-Agenten auf Basis klarer, individuell vorgegebener Parameter eigenständig agieren.

Damit der Einkauf mit KI-Agenten ebenso sicher und geschützt ist wie der im Geschäft oder im Onlineshop, braucht es eine verlässliche technische Infrastruktur. Visa arbeitet gemeinsam mit Unternehmen wie Anthropic, IBM, Microsoft, Mistral AI, OpenAI, Perplexity, Samsung und Stripe daran, die dafür nötigen Voraussetzungen zu schaffen.

Sicher zahlen mit Token statt Kartennummer

Eine zentrale Voraussetzung für den Einsatz von KI-Agenten im Bezahlprozess ist ein hohes Maß an Sicherheit. Visa setzt dafür auf sogenannte tokenisierte Zahlungen. Dabei wird die echte Kartennummer durch einen digitalen Platzhalter ersetzt, wenn Karten für den KI-Einkauf hinterlegt werden. Der Token ist nur für die jeweilige Nutzerin oder den Nutzer und den autorisierten Agenten gültig und kann nicht an anderer Stelle für einen anderen Zweck verwendet werden.

Verbraucher:innen haben die volle Kontrolle

Nutzer:innen können genau festlegen, was ihr KI-Agent darf – und behalten so jederzeit die volle Kontrolle. Sie können selbst entscheiden, ob sie jeden einzelnen Kauf ausdrücklich genehmigen möchten oder ob ihr Agent bestimmte Waren bei einem vorher definierten Maximalbetrag automatisch kaufen darf. Diese Entscheidung können sie jederzeit neu treffen. 

Wer noch personalisiertere Ergebnisse erhalten möchte – indem beispielsweise Uninteressantes herausgefiltert wird –, soll dem KI-Agenten zukünftig Zugriff auf vergangene Visa-Transaktionen erlauben können. Die Daten werden dann lokal im sogenannten Kontextfenster des KI-Agenten verarbeitet, dem Kurzzeitgedächtnis der Technologie. Sie bleiben privat und werden nicht an zentrale Systeme weitergegeben.

Und wenn einmal etwas schief geht, können Verbraucher:innen den gleichen Schutz erwarten, wie sie es vom herkömmlichen Einkauf im Geschäft oder Internet kennen.


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1 Attest: 2025 Consumer Adoption of AI Report, April 2025: https://www.askattest.com/blog/articles/2025-consumer-adoption-of-ai-report

Tag: Payment technology