Weltweite Studie von Visa zeigt Erfolgsfaktoren für verbesserten Personenverkehr und smartere, effizientere Städte

26/02/2019

Press Release Image
  • Visa und die Stanford University veröffentlichen globale Studie zum Personenverkehr, in der über 19.000 Pendler aus 19 Ländern befragt wurden
  • Studie zeigt Trends und Herausforderungen bei öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Parken vor dem Hintergund von Bevölkerungswachstum und zunehmender Urbanisierung

Mobile World Congress, 26. Februar 2019 – Visa (NYSE: V) und die Stanford University stellen eine der bislang größten globalen Studien vor, die den wachsenden Bedarf an öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln untersucht. Die Analyse zeigt die Bedeutung digitaler Handels- und Bezahlsysteme für nachhaltiges Wachstum.

Laut UN werden 68 Prozent der Weltbevölkerung bis 2050 in städtischen Ballungsräumen leben. Gleichzeitig wird die Anzahl der Megacities, in denen mehr als 10 Millionen Menschen zu Hause sind, von 43 auf 51 ansteigen.

Aufbauend auf der umfassenden Zusammenarbeit mit Verkehrsbetrieben, Automobilunternehmen und Technologie-Start-Ups hat Visa die weltweite Studie „The Future of Transportation: Mobility in the Age of the Megacity“ in Auftrag gegeben. Visa will damit ein besseres Verständnis herstellen, mit welchen Herausforderungen Pendler aktuell und in Zukunft konfrontiert sind. Experten der Stanford University haben die zentralen Ergebnisse mit aktuellen und in naher Zukunft bevorstehenden Innovationen kombiniert, um technologische Lücken bei der Bewältigung der Probleme besser verständlich zu machen.

Jede Art des Reisens ist grundlegend mit Zahlungen verknüpft. In Zukunft wird sich dieser Trend noch verstärken, da immer mehr Städte auf kontaktlose Technologien in öffentlichen Verkehrsmitteln setzen und das Bezahlen für Parktickets oder den Verleih von Fahrrädern bzw. Motorrollern digitalisieren.

Mike Lemberger, SVP, Product Solutions Europe bei Visa erklärt: „Die erfolgreiche Zukunft unserer Städte ist nicht nur eng mit der Zukunft des Personenverkehrs und der Mobilität verbunden, sondern hängt unmittelbar davon ab. Visa und unsere Partner spielen hier eine wesentliche Rolle – zum einen, indem wir das Bezahlen für Millionen von Pendlern weltweit vereinfachen. Zum anderen geht es darum, öffentliche Verkehrsbetriebe dabei zu unterstützen, nachhaltige und praktische Transportlösungen zu entwickeln, die das Leben der Menschen verbessern.“

Die Studie wertet das Feedback von 19.000 Verbrauchern aus 19 Ländern aus und weist auf wichtige Herausforderungen für städtische Ballungszentren hin. Beispiele hierfür sind:

WELTWEITE TRENDS

Pendelzeiten:

  • Bei 46 Prozent der weltweit Befragten hat sich die Pendelzeit in den letzten fünf Jahren erhöht.
  • Für etwa die Hälfte (52 Prozent) ist die Nutzererfahrung in öffentlichen Verkehrsmitteln frustrierend.
  • Mehr als ein Drittel der Befragten (37 Prozent) erwartet, dass ihre Pendelzeit in den nächsten fünf Jahren steigen wird.

Autonutzung:

  • Das eigene Auto ist immer noch das beliebteste Transportmittel auf dem Weg zur Arbeit (60 Prozent) und für private Reisen (61 Prozent).
    • Nur 42 Prozent der Befragten der Generation Z (18 bis 25 Jahre) nutzen ein Auto, um zur Arbeit, zur Schule oder zur Universität zu kommen bzw. für private Reisen.
  • Der unbeliebteste Aspekt beim Autofahren ist die Parkplatzsuche, wie 64 Prozent der Befragten angeben.
    • Darauf folgt das Risiko, einen Strafzettel zu bekommen, wenn die Parkzeit länger ist als erwartet (44 Prozent).
    • Mehr für das Parken bezahlen als für die eigentliche Parkdauer benötigt (42 Prozent).

Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel:

  • Weniger als die Hälfte der Befragten nutzen öffentliche Verkehrsmittel, um zur Arbeit, zur Schule, oder zur Universität zu kommen (44 Prozent).
  • Für private Zwecke nutzen 54 Prozent öffentliche Verkehrsmittel.
  • Die Wahl des Verkehrsmittels wird von drei verschiedenen Faktoren beeinflusst: Praktikabilität, Zuverlässigkeit und Überfüllung. Einfluss der Faktoren nach Altersgruppen:
    • Baby Boomers (älter als 56 Jahre): Praktikabilität (82 Prozent), Zuverlässigkeit (84 Prozent) und Überfüllung (72 Prozent).
    • Generation X (46 bis 55 Jahre): Praktikabilität (79 Prozent), Zuverlässigkeit (82 Prozent) und Überfüllung (71 Prozent).
    • Millennials (26 bis 45 Jahre): Praktikabilität (74 Prozent), Zuverlässigkeit (76 Prozent) und Überfüllung (67 Prozent).
    • Generation Z (18 bis 25 Jahre): Praktikabilität (62 Prozent), Zuverlässigkeit (67 Prozent) und Überfüllung (55 Prozent).

Bezahlen für Verkehrsmittel:

  • Komplizierte Bezahlvorgänge sind die Ursache zahlreicher Beschwerden.
  • Wenn es einfacher wäre, für öffentliche Verkehrsmittel zu bezahlen, würde die durchschnittliche Nutzung um 27 Prozent ansteigen.
  • 47 Prozent stört es, dass für verschiedene Reiseformen verschiedene Tickets benötigt werden. 
  • Für 44 Prozent ist es ein Problem, dass sie nicht wissen, wie viel sie bezahlen müssen.Für 41 Prozent ist es ein Ärgernis, wenn Bargeld die einzige Zahlungsoption ist. 
  • Nach Auskunft der Befragten sind diese deshalb weniger geneigt, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen und fahren häufiger Auto.
  • 47 Prozent der Autofahrer wünschen sich Innovationen, die sie über die günstigste Tankstelle informieren.
  • 35 Prozent möchten eine App, die den Standort erkennt, wo sie tanken möchten, und wollen über diese App bezahlen.

FÜNF EMPFEHLUNGEN VON VISA

In Vernetzung investieren:
Stadtverwaltungen sollten in eine „Always on“-Dateninfrastruktur investieren. Diese ist von grundlegender Bedeutung für die Technologie-Lösungen, die Verbraucher sich wünschen. Ein Datenaustausch in Echtzeit macht es möglich, dass sich Personen über ihre Reise informieren können. Gleichzeitig versorgt eine solche Infrastruktur Städte mit Informationen, mit denen sie sicherstellen können, dass ihre Dienste den aktuellen Anforderungen gerecht werden.

Nahtloses Bezahlerlebnis für Pendlerfahrten mit mehreren Etappen schaffen:
Stadtverwaltungen und Städteplaner sollten mit Think-Tanks, Automobilunternehmen, Technologiefirmen und Zahlungsanbietern wie Visa zusammenarbeiten. Da einzelne Reisen immer öfter mehr als nur ein Transportmittel beinhalten (zum Beispiel Auto + U-Bahn + Fahrrad), ist es wichtig, Pendlern ein einfaches und optimiertes Bezahlerlebnis anzubieten. Zum Beispiel über Kontaktlos-Technologie im öffentlichen Nahverkehr, das in-App-Bezahlen oder plattformbasierte Lösungen.

Persönliche Authentifizierung in das Bezahlerlebnis integrieren:
Während Unternehmen und Stadtverwaltungen bereits verstärkt auf digitiales Bezahlen setzen, sollten sie dabei auch Echtzeit-Authentifizierung integrieren. Die Rolle einer Digital ID ist in diesem Umfeld entscheidend, um auf sich änderndes Nutzungsverhalten der Verkehrsmittel zu reagieren. So lässt sich sicherstellen, dass sowohl das Bezahlen als auch die persönliche Authentifizierung einfach und reibungslos funktionieren.

Beim Design von Commerce-Systemen alle Mitglieder der Gesellschaft berücksichtigen:
Bei der Gestaltung von Handels- und Bezahlsystemen sollten alle Parteien aus dem Umfeld des Personenverkehrs stets hinterfragen, ob niemand auf der Strecke bleibt. Es muss sichergestellt werden, dass beispielsweise Senioren oder Menschen ohne Bankverbindung bei der Entwicklung neuer Lösungen bedacht werden.Strategische Partnerschaften schließen: Städte sollten Kooperationen mit Unternehmen eingehen, die ihnen technologisches Know-how sowie darauf basierende Einblicke geben und die sie bei der Planung unterstützen können. Künstliche Intelligenz in Verbindung mit Big Data kann verwendet werden, um Daten über Nutzung, Bewegungen und sich verändernde Trends zu analysieren. So können Anforderungen in Echtzeit antizipiert werden und Städte bekommen Einblicke, die ihnen bei zukünftigen Planungen helfen können.

Herman Donner, Post-Doktorand an der Stanford University und Mitverfasser der Studie: „Ein Blick auf die Technologielandschaft verrät, dass es schon zahlreiche Produkte gibt, um den Frust der Menschen im Personenverkehr einfach zu beheben. Diese Lösungen sollten jedoch nicht isoliert voneinander entwickelt werden. Eine der größten Herausforderungen liegt darin, zuerst relevante Technologien zu identifizieren, aus denen sich passende Produkte für einen Markt ergeben könnten, und sich erst dann mit der Implementierung zu befassen – in Zusammenarbeit mit einem breiten Spektrum von Stakeholdern. Zu den wichtigen Akteuren zählen hier zum Beispiel Mobilitätsanbieter, Technologieunternehmen, Infrastrukturbesitzer und öffentliche Verkehrsbetriebe. Basierend auf unserer Untersuchung sind wir der Auffassung, dass viele kleine, stufenweise Veränderungen das Potenzial haben, den täglichen Reiseverkehr der Menschen erheblich zu verbessern. Sei es bei der Suche nach einem Parkplatz, der günstigsten nächsten Tankstelle oder bei der Reiseplanung im öffentlichen Nahverkehr.“

Der vollständige Report ist hier zum Download verfügbar:
https://vision.visaeurope.com/blogs/future-of-transportation

Methodik

Visa hat die Studie „The Future of Transportation: Mobility in the Age of the Megacity“ in Zusammenarbeit mit Sapio Research entwickelt. Befragt wurden insgesamt 19.384 Verbraucher aus den jeweils zwei größten Städten der untersuchten 19 Länder. Alle Interviews wurden im Juli 2018 online durchgeführt.

Berücksichtigt wurden folgende Länder und Städte: Argentinien (Buenos Aires, Cordoba), Australien (Sydney, Melbourne), Brasilien (Rio de Janeiro, Sao Paulo), Kanada (Toronto, Montreal), China (Shanghai, Peking), Ägypten (Kairo, Alexandria), Frankreich (Paris, Marseille), Deutschland (Berlin, Hamburg), Indien (Mumbai, Delhi), Japan (Tokio, Osaka), Mexiko (Mexiko-Stadt, Guadalajara), Polen (Warschau, Krakau), Russland (Moskau, Sankt Petersburg), Südafrika (Kapstadt, Johannesburg), Schweden (Stockholm, Göteborg), Südkorea (Seoul, Busan), VAE (Dubai, Abu Dhabi), Großbritannien (London, Birmingham), USA (New York, Los Angeles).

65 Prozent der Befragten leben im Stadtzentrum, 35 Prozent in äußeren Bezirken und Vororten. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) ist vollzeitbeschäftigt.

Die Menschen wurden nach den von ihnen genutzten Verkehrsmitteln befragt; ihrer Pendlererfahrung (einschließlich ihrer größten Bedenken); den Gründen, warum sie sich nicht für bestimmte Verkehrsmittel entscheiden; ihren Ansichten über das Bezahlen im Personenverkehr; verschiedene Innovationen, die sich auf ihr Reiseerlebnis auswirken könnten. Die Ergebnisse über Frustrationen und Probleme wurden mit Wissenschaftlern der Stanford University geteilt, die basierend darauf Technologien und Produkte untersuchten, die derzeit verfügbar sind und einige dieser Probleme lösen könnten.